Die AGRAR Unternehmertage überzeugen als Leitmesse der Agrarwirtschaft im Nordwesten.
Rund 32.000 Fachbesucher kamen zu den AGRAR Unternehmertagen 2019, die vom 04. bis 08. Februar zum zwölften Mal im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland stattfanden und am Freitagabend um 22.00 Uhr zu Ende gingen.
„Die AGRAR Unternehmertage sind für viele Landwirte und Agrarunternehmer aus der Region ein ganz besonderes Messehighlight. Das haben wir auch diesmal wieder von den Besuchern, aber vor allem auch von den Ausstellern gehört, die mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sind“, sagt Friedrich Deckert, Geschäftsführer des Messeveranstalters European Green Exhibitions (E.G.E.) GmbH.
„Wichtigste Ursache ist zweifellos der Mix aus dem breiten Angebot an Produkten und Dienstleistungen der modernen Landwirtschaft und dem anspruchsvollen Programm mit Fachvorträgen, Foren und Podiumsdiskussionen. Auf den AGRAR Unternehmertagen können sich die Landwirte mit den Ausstellern und Berufskollegen ungezwungen zusammensetzen und Kontakte knüpfen.“
Auf einer Ausstellungsfläche von über 20.000 Quadratmetern präsentierten sich 370 regionale und überregionale Aussteller mit einer eindrucksvollen Anzahl großer Landmaschinen, mit Produkten und Dienstleistungen aus der Tierzucht und Haltung, mit einer enormen Auswahl an prozessautomatisierter Stalltechnik und mit Informationstechnologien, die sich sinnvoll in den eigenen Landwirtschaftsbetrieb integrieren lassen.
Dass die Digitalisierungsfortschritte schon längst in der Landwirtschaft angekommen sind, demonstrierten zahlreiche Hersteller auf eindrucksvolle Weise. Einstreuroboter zur Stroh- und Raufuttergabe, automatisierte Stallvorhänge und Belüftungssysteme für ein perfektes Stallklima oder automatische Melksysteme um die Abläufe bei der täglichen Arbeit im Stall zu optimieren, stießen bei den Messebesuchern auf großes Interesse.
Produkte rund um das Thema „Digital Farming“ waren auf den AGRAR Unternehmertagen sehr gefragt. Das Angebot reichte von Apps, die z.B. Pflanzenkrankheiten und den Zeitpunkt des Fungizideinsatzes bestimmen können, über cloudbasierte Software Lösungen zur Betriebsoptimierung mit Hilfe eines hochkomplexen Fütterungsmanagements.
Das umfangreiche Fachprogramm, das im Rahmen der AGRAR Unternehmertage als zusätzliche Informations- und Kommunikationsplattform dient, war auch in diesem Jahr wieder stark frequentiert. Namhafte Referenten präsentierten in den Vortragssälen des Congress Centrums die volle Packung Information zu Neuentwicklungen in der Produktionstechnik und Nutztierhaltung, zu aktuellen Themen aus der Agrarpolitik und zu rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Themen.
Sorge wegen der Afrikanischen Schweinepest
Durch eine konsequente Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen können wir unsere Nutztierbestände schützen! Mit diesem Fazit schloss am zweiten Messetag der Workshop „Afrikanische Schweinepest – richtig agieren vor und während der Krise“, mit rund 200 Teilnehmern aus Landwirtschaft, Waren- und Tiertransport, Viehhandel und Schlachtung.
„Auch wenn wir bisher verschont geblieben sind und hoffen, dass der Ernstfall nie eintritt, ist es immens wichtig, sich mit einem Workshop wie diesem darauf vorzubereiten. Denn die Afrikanische Schweinepest ist eine schwerwiegende Bedrohung für die Fleischwirtschaft in Deutschland“, so DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp.
DBV-Veredelungspräsident und Schweinemäster Johannes Röring betonte, dass das Risiko der Einschleppung der ASP immens groß sei und eine länderübergreifende koordinierte Zusammenarbeit aller Partner und Experten von größter Bedeutung sei. „Es wären nicht nur 24.000 schweinehaltende Betriebe betroffen, sondern die gesamte Wertschöpfungskette“, so Johannes Röring. Daher sei es wichtig, eine gute Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn der größte Risikofaktor für die Einschleppung der Tierseuche sei der Mensch.
Wachsen oder Weichen?
Das Milchforum der Landwirtschaftskammer NRW beschäftigte sich am Messedonnerstag mit dem Thema: „Erfolgreiche Strategien für die Zukunft der Milchviehhalter in Nordrhein-Westfalen“.
Gab es 2009 noch 9.000 milchviehhaltende Betriebe in NRW, sind es heute nur noch knapp 5.700. „In den letzten zehn Jahren haben wir über ein Drittel unserer Milchviehhalter verloren. Nicht nur die Zahl der Halter ist dramatisch gesunken, sondern auch die Struktur der Betriebe hat sich deutlich verändert“, so Peter Spandau, Leiter Fachbereich Unternehmensführung der LWK NRW. „Das sollte uns zu denken geben. Denn nach einer Prognose kommen wir bis 2030 noch mal auf eine Halbierung der Zahl der milchviehhaltenden Betriebe.“ So beleuchteten fünf renommierte Experten der Landwirtschaftskammer NRW aus Sicht ihrer Fachgebiete Betriebswirtschaft, Fütterung, Tierhaltung, Futteranbau und Produktabsatz die Möglichkeiten und Strategien zur Zukunftssicherung des heimischen Milchsektors.
AGRAR Karrieretag stößt auf große Resonanz
Bereits zum dritten Mal leistete das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben als Gründer und Veranstalter Hilfestellung bei der Orientierung und Entscheidung für eine erfolgreiche berufliche Zukunft im grünen Bereich. Zwanzig namhafte Arbeitgeber aus der Agrarbranche und Personaler präsentierten sich im weißen Saal und setzten auf den direkten Kontakt mit den Schülern und Studenten grüner Bildungsgänge der umliegenden Fach- und Berufsschulen, sowie Fachhochschulen und Universitäten. Die Aussteller hatten Praktikumsplätze, Angebote für Projekt- und Abschlussarbeiten, Traineestellen sowie Berufseinstiegsmöglichkeiten direkt nach dem Studium im Gepäck. Wiebke Hannig, Projektleiterin vom Wochenblatt freut sich über die tolle Resonanz. „Wir merken, dass die Messe die Hürden abbaut, sich bei einem großen Unternehmen wie zum Beispiel Westfleisch oder Claas vorzustellen. Im Gespräch stellen die Jugendlichen schnell fest, ob die Anforderungen zu ihrem Profil passen.“
Auch in zwei Jahren öffnen die AGRAR Unternehmertage wieder ihre Tore. Und das bereits zum dreizehnten Mal. Vom 02. bis 05. Februar 2021 heißt es dann im MCC Halle Münsterland erneut: „Voraus denken. Dabei Sein.“
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